Die diesjährige Exkursion mit dem Titel „Gerechtigkeit und Versöhnung in Albanien“ beschäftigt sich mit der komplexen Geschichte Albaniens, ihren Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft und den Prozessen der Aufarbeitung und Versöhnung. Während der Exkursion werden wir uns anhand von Vorträgen, Expertengesprächen und Begegnungen hauptsächlich mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Wie geht die albanische Gesellschaft mit ihrer belasteten Vergangenheit um? Welche Schritte wurden unternommen, um Gerechtigkeit herzustellen und gesellschaftliche Versöhnung zu fördern? Welche Rolle spielen dabei staatliche Institutionen und zivilgesellschaftliche Akteure?
Albanien blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Als eines der ältesten Völker Europas, das seine Wurzeln auf die Illyrer zurückführt, stand es lange unter der Herrschaft verschiedener Reiche. Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1912 blieb die tatsächliche Souveränität aufgrund der Balkankriege (1912/13) und der beiden Weltkriege noch über Jahrzehnte eingeschränkt. Besonders die Diktatur unter Enver Hoxha (1944–1985), die bis 1992 nachwirkte, prägte die Gesellschaft tiefgreifend und hinterließ ein Erbe von Menschenrechtsverletzungen, politischer Unterdrückung und sozialer Spaltung.
Die darauffolgenden Transformationsprozesse sowie die Konflikte in der Region, wie die Jugoslawienkriege (1991–2001), stellten weitere Herausforderungen für das Land dar. Heute steht Albanien vor der Aufgabe, diese Vergangenheit aufzuarbeiten, Versöhnung zu fördern und Gerechtigkeit für die Opfer herzustellen, während es gleichzeitig den Weg in die Europäische Union anstrebt.
Vor diesem Hintergrund ist es besonders interessant zu untersuchen, wie die albanische Gesellschaft mit Fragen von Gerechtigkeit und Versöhnung umgeht. Dabei spielen sowohl staatliche Initiativen als auch die Aktivitäten von Nichtregierungsorganisationen und internationalen Institutionen eine wichtige Rolle.
Wenn man bedenkt, dass Albanien seit 2014 als vielversprechender EU-Beitrittskandidat gilt und die Zustimmung der Bevölkerung zur europäischen Integration sehr hoch ist, wächst das Interesse an den innergesellschaftlichen Prozessen dieses Landes.
Nähere Informationen zur Exkursion finden Sie unter www.sommerschulen.eu sowie bei den betreuenden Dozentinnen und Dozenten der Universitäten beziehungsweise Bildungsträger.
Datum:
02.09.2025 – 09.09.2025
Vorbereitungsseminartag:
Freitag, 18.07.2025, 12:00 – 18:00 Uhr in Berlin Mitte (Forum Dialog e.V.)
Kosten:
- Eigenbeteiligung 349,- EUR (inkl. Verpflegung und Übernachtung)
- Kosten der An- und Abreise werden selbst getragen und organisiert.
Kontakte für Bewerbungen und Fragen:
- Europa-Universität Flensburg:
Prof. Ralf Wüstenberg
Dr. Zeina Barakat
ralf.wuestenberg(at)uni-flensburg.de - Universität Potsdam:
Dr. Arhan Kardas, Dr. Stefan Gatzhammer, Kadir Sanci
kardas(at)uni-potsdam.de - Forum Dialog / Islamische Akademie für Bildung und Gesellschaft e.V.:
Kadir Sanci
k.sanci(at)forumdialog.org
Teilnehmende Institutionen:
