Interreligiöse Sommerschule 2022

sommerschulen 2022 0132

Wahrheit, Recht und Versöhnung:

Der Beitrag der Religionsgemeinschaften zum gesellschaftlichen Zusammenleben in Albanien.

Albanien und der Balkan insgesamt haben eines gemeinsam: eine politisch belastete Vergangenheit. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 und dann nach dem Ende des Balkankriegs stellt sich die Frage des Umgangs mit der Vergangenheit. Welchen Beitrag leisten die Religionsgemeinschaften? Kann es Vergebung geben und wenn ja, unter welchen Bedingungen? Wie ist das Zusammenleben in einer Gesellschaft aus Tätern und Opfern möglich und welche Rolle kommt den Religionen und ihren Mitgliedern und Vertreter:innen zu? Die diesjährige Sommerschule blickt zurück auf die verwobene Geschichte im Balkan, wird zahlreiche Vertreter:innen von Religionsgemeinschaften in Albanien treffen und interviewen. Neben dem Quervergleich zu Deutschland nach 1989 wird auch Südafrika und der Weg der Wahrheits- und Versöhnungskommission als Friedens- und Versöhnungsinitiative zur Sprache kommen. Wir werden gemeinsam den Blick aus der Geschichte schließlich nach vorne richten.

Die Sommerschule findet in Albanien statt. Zahlreiche Exkursionen stehen auf dem Programm sowie Begegnungen mit Vertreter:innen der verschiedenen Religionsgemeinschaften und der Zivilgesellschaft.

Die Bildungsreise ist für Interessierte der Universität Potsdam, der Europa-Universität Flensburg, dem Forum Dialog und der Islamischen Akademie für Bildung und Gesellschaft e.V. ausgeschrieben.

Nähere Informationen (unter www.sommerschulen.eu ) sowie bei den betreuenden Dozenten der Universitäten bzw. Bildungsträger.

Datum:

06.09.2022 – 13.09.2022

Vortreffen:

01.07.2022 um 15 Uhr in Berlin

Bewerbung:

Bewerbungen mit einer kurzen Skizze der Motivation bis 01.06.2022

Kosten:

  • Eigenbeteiligung 199,- EUR (beinhaltet Exkursionen, Unterkunft, Hauptmahlzeiten)
  • An- und Abreise von und nach Tirana/Albanien in Eigenregie

Kontakte für Bewerbungen und Fragen:

  • Europa-Universität Flensburg:
    Prof. Ralf Wüstenberg
    ralf.wuestenberg(at)uni-flensburg.de
  • Universität Potsdam:
    Dr. Arhan Kardas, Dr. Stefan Gatzhammer, Kadir Sanci
    kardas(at)uni-potsdam.de
  • Forum Dialog/ Islamische Akademie für Bildung und Gesellschaft e.V.:
    Kadir Sanci
    k.sanci(at)forumdialog.org

Reisebericht Albanien, Tirana – Summer School 2022

Mittwoch, 07.09.2022 – Daniel, Ertugrul und Semiha

9:00 Besprechung des Programms
Unser erster Tag begann mit einem gemeinsamen Frühstück auf der Terrasse des am Hang des Dajti-Berges gelegenen Hotels, welches auch die erste Gelegenheit bot, uns gegenseitig Face to Face kennenzulernen. Dem Frühstück folgte um 09:00 Uhr unsere erste Seminarsitzung, in der wir das Programm der Reise besprachen, das uns bis dato unbekannt war. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, zum einen die deutschsprachige Fraktion von Teilnehmenden und Studenten der Universität Potsdam, Universität Flensburg, Forum Dialog und der Islamischen Akademie für Bildung und Gesellschaft und zum anderen aus der internationalen Gruppe der angehenden Doktoranden der Universität Flensburg am Promotionskolleg European Wasatia Graduate School for Peace and Conflict Resolution. Diese Aufteilung wurde für den Rest der Reise für die fachlichen Vormittags-Sitzungen beibehalten.

Vortrag über die kommunistische Periode Albaniens
In der zweiten Seminarsitzung des ersten Tages hörten wir jedoch gemeinsam ein Referat über die kommunistische Periode Albaniens, welche sich von 1944 bis 1990 erstreckte. Besonderen Fokus legten das Referat sowie die anschließende Diskussion über die Stellung der Religionen, welche 1967 offiziell verboten wurden, und die daraus folgenden Auswirkungen auf das heutige Albanien. Es gibt fünf anerkannte Religionsgemeinschaften, die in relativer Harmonie leben und auf institutioneller Ebene miteinander kooperieren. Die Verfassung Albaniens ist säkular und es gibt daher auch keine offizielle Staatsreligion.

Bunkerauf Dajti
Um die Mittagszeit machten wir uns auf den Weg zu unserer ersten Exkursion, die uns zum nahegelegenen Bunker am Dajti führte. Hier baute der Diktator Enver Hoxha einen riesigen Bunkerkomplex in den Berg hinein, der für den Fall einer atomaren Bedrohung zum Schutz der Führungselite des Regimes und ihrer Angehörigen dienen sollte. In den verschiedenen Räumen des Bunkers wurde die moderne Geschichte Albaniens, durch Requisiten und künstlerische Ausarbeitungen, dargestellt. Insgesamt ließ Enver Hoxha über 200.000 Bunker erbauen, die heute im verfallenen Zustand die Landschaft prägen und als Erinnerung an die historische Isolationspolitik Albaniens dienen.

Besuch der evangelischen Kirche
Hiernach machten wir uns auf ins Zentrum der Hauptstadt Tiranas und erlangten erste Eindrücke dieser sich im Aufschwung und Wandel befindenden Stadt. Dort wurden wir im Hauptsitz der evangelischen Dachgemeinschaft empfangen und wurden in die Geschichte der verschiedenen evangelischen Kirchengemeinschaften in Albanien eingeführt. Unter diesem Dachverband versammeln sich insgesamt fünf verschiedene Kirchengemeinschaften, von denen die erste sich bereits 1892 in Albanien ansiedelte, weitere folgten erst nach dem Zusammenbruch des Kommunismus 1990.

Abendessen beim Präsidium für Religionsangelegenheiten
Gegen Abend, als sich der Hunger bei allen Teilnehmenden nach diesem ersten ereignisreichen Tag zunehmend bemerkbar machte, lud uns das Präsidium für Religionsangelegenheit der Islamischen Gemeinschaft Albaniens zu einem gemeinsamen Abendessen vor den Toren Tiranas ein. Hier bot uns die familiäre Runde am Tisch den ersten Tag Revue passieren zu lassen, uns näher kennenzulernen und uns mit den anwesenden Vertretern der islamischen Gemeinschaft auszutauschen.

Donnerstag, 08.09.2022 – Eset, Asena, Kübra

Muslimische Gemeinschaft
Am Donnerstag haben wir vorbereitend auf den anstehenden Tag ein interessantes Referat über die Stellung und das Wirken der Bektaschis in Albanien gehört. Gegen 14 Uhr wurden wir von dem religiösen Oberhaupt Herr Bujar Spahiu empfangen. Die Gemeinschaft ist verantwortlich für die Ausbildung der Imame. Herr Spahiu berichtete über die Tätigkeiten der muslimischen Gemeinschaft und die Relevanz eines interreligiösen Dialogs. Ihm war es von hoher Bedeutung, den Begriff Islam nicht mit dem Begriff Muslim gleichzusetzen. Auf diese Weise macht er deutlich, dass die Fehler einzelner nicht auf eine Religion reduziert werden dürfen.

Beder University
Im Anschluss wurde die Beder University besucht. Dort haben wir uns unter anderem mit Dr. Genti Kruja getroffen, dem Generalsekretär des interreligiösen Konzils von Albanien. Gemeinsam haben wir uns ein Video über interreligiöse Veranstaltungen angeschaut. Der Fokus liegt vor allem beim Thema interreligiöser Dialog in Albanien.

Bektaschi Orden
Nach dem Besuch in der Universität wurde der Bektaschi Orden besucht. Dieser Orden ist das weltweite Zentrum der Bektaschis. Als die Bektaschis aus Anatolien vertrieben wurden, haben sie sich in Albanien niedergelassen. Das Oberhaupt der Bektaschis ist Baba Mondi. Die gesamte Anlage setzt sich zusammen aus einem Museum und einem Gebetsort und bietet Unterkünfte für Gäste. Nach der Führung durch das Museum wurde eine leckere Mahlzeit serviert, an der auch Baba Mondi teilgenommen hat. Dieser berichtete kurz über den Orden und war bereit, offene Fragen der Gruppe zu klären. Zum Schluss sind wir erschöpft und gesättigt mit dem Bus zurück in das Hotel gefahren.

Freitag, 09.09.2022 – Vanessa, Cihan

Referat Dietrich Bonhoeffer
Der Freitag begann, wie die Tage zuvor auch, mit dem Frühstück. Um 9:00 Uhr trafen wir uns wieder in unserem Seminarraum und hatten unsere erste Referats-Sitzung. Für den Freitag war nur ein Referat vorgesehen, da wir uns einiges an Tageszielen vorgenommen hatten und pünktlich abfahren wollten. Daher hielten Laura und Patrick in der Zeit von 9:00-10:30 Uhr ein Referat über Dietrich Bonhoeffer.

In diesem Referat lernten wir etwas über seine Person und die Geschichte Bonhoeffers. Dietrich Bonhoeffer war Theologe und am Widerstand gegen den Nationalsozialismus und am gescheiterten Attentat Hitlers beteiligt. Diese Beteiligung kostete ihn 1945 das Leben. Zunächst wurde er durch Führererlass verhaftet, wo er in Haft und kurz vor seiner Hinrichtung “Von guten Mächten treu und still umgeben”, ein geistliches Gedicht schrieb. Das Gedicht wird auch heute noch im evangelisch-religiösem Zuge gemeinsam gesungen. Die Referent*innen ließen eine gesungene Version am Ende des Referates laufen, was einen sehr eindrucksvollen Hintergrund geschaffen hat.

Besuch der Moschee “Ethem-Bey-Moschee”
Nach unserer verkürzten Sitzung genossen wir noch eine Kaffee-Pause von 30 Minuten und anschließend begaben wir uns um 11:00 Uhr in den Bus zu unserem ersten Ziel des Tages, der „Ethem-Bey-Moschee“. Besonders an dieser Moschee ist, dass diese die einzige Moschee in Albanien ist, die nicht durch den kommunistischen Einfluss Enver Hoxhas zerstört wurde. Zu dieser Zeit war es den Bürger*innen nicht gestattet, ihre Religion auszuleben. Daher wurden auch sämtliche religiöse Einrichtungen, die diesem Gesetz zuwiderliefen, zerstört. Wie konnte also diese Moschee noch existieren? Enver Hoxha ließ diese Moschee mit dem Hintergedanken erhalten, das Gebäude zu späteren Zeiten als Museumsort nutzen zu können. Interessanterweise ist die Moschee nach italienischen Einflüssen gebaut worden. Nachdem 1985 das Regime also fiel und damit die Religionen wieder öffentlich ausgelebt wurden, kehrten auch Muslime in die Moscheen zurück, um dort ihr Gebet zu verrichten. Da das sogenannte Freitagsgebet bei den Muslimen einen großen Stellenwert hat, fuhren auch wir an einem Freitag zur Moschee, mitten im Zentrum von Tirana, am Skanderbeg- Platz.

Wir erreichten die Moschee um ca. 12:00 Uhr. Wir gingen hinein und zogen unsere Schuhe aus. Die muslimischen Teilnehmer*innen bereiteten sich auf das Gebet vor, indem sie die Gebetswaschung vornahmen und sich schonmal in den Saal begaben. Ein weiterer Teil der Gruppe ging über eine Treppe hoch auf ein Podest mit Blick auf den Hauptraum, in dem die Männer beteten. Die Frauen beteten getrennt von den Männern. Die Frauen, die als Besucherinnen in die Moschee kamen, mussten sich mit Tüchern, die vor Ort bereitgestellt wurden, die Haare verdecken. Um 13:00 Uhr begann also mit dem Eintreten des Imams das Freitagsgebet. Es wurde gemeinsam gebetet und nach einer Stunde trafen wir uns wieder vor der Moschee.

Museum “House of Leaves”
Unser zweites Ziel war das Museum “House of Leaves” (alb. „Shtëpia me Gjethe“), unweit der Moschee und ebenfalls im Zentrum von Tirana. Dort angekommen, wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt, sodass jede Gruppe jeweils abwechselnd eine Stunde Freizeit hatte und die andere mit einer Begleiterin des Museums die Ausstellung sichten konnte.

Das Museum handelt von der totalitären Überwachung des kommunistischen Regimes. Das Ziel des Museums ist es, die albanische Geschichte im kollektiven Gedächtnis der Bevölkerung zu verankern und Mechanismen zur Aufarbeitung zu entwickeln. Nach der eindrucksvollen Stunde im Museum und der kurzen, aber erholsamen Stunde Freizeit, trafen wir uns letztlich wieder vor der orthodoxen Kirchen, die direkt gegenüber vom Museum steht.

Besuch der Orthodoxen Kirche
Die Orthodoxe Kathedrale wurde nach dem Ende des Kommunistischen Regimes wieder am vorherigen Platz (vor der Zerstörung) im Zentrum aufgebaut, nachdem die Orthodoxchristliche Gemeinde das Land wieder bekommen hatte. Der Architekt ließ sich von der Ayasofya Moschee, im heutigen Istanbul inspirieren. Dies erkennt man vor allem an dem Dach, welches in Form einer großen Kuppel gebaut wurde. Da es ein moderner Bau ist und es offen für alle sein soll, baute man unter der Kathedrale einen großen Saal für Konzerte und andere Ereignisse. Unter den vielen Besonderheiten heben sich zwei nochmal besonders hervor. Einmal, dass in der Kathedrale das größte Christus-Mosaik des Balkans vorhanden ist. Das Zweite ist, dass an jeweils vier Wänden (Himmelsrichtungen) große ikonographische Gemälde direkt an die Wand per Hand gemalt worden sind. Diese werden noch bis heute ausgearbeitet und sind nicht vollkommen fertig. Eine moderne und nicht ganz typische Orthodoxe Kathedrale in der Hauptstadt Albaniens.

Abendessen in der Epoka-University
Damit der Tag ein angenehmes und erfolgreiches Ende mit sich bringen sollte, durften wir nach diesem lehrreichen Tag das Abendessen nicht vergessen. Wir genossen ein erfüllendes Essen mit einem leckeren “Trilece” als Dessert. Dies ist eine traditionelle albanische Süßspeise bestehend aus einem Biskuitkuchen in drei verschiedenen Milchprodukten getränkt, überzogen von einer üppigen Karamellschicht. Für manche an diesem Abend war es nicht das erste Mal, es zu probieren, da es sich als echtes Highlight der Reise herausstellte. Im Anschluss wurde uns die Epoka University gezeigt und wir durften eine kleine Rede vom Rektor der Universität Prof. Dr. Ahmet Öztas, in Bezug zu seiner Person und zur Einrichtung hören. Ein schöner und gelungener Abend. Danach gingen wir mit den meisten zurück ins Hotel. Manche blieben noch in der Stadt, um den Abend noch mit einem Tee oder Kaffee abzurunden. 

Samstag, 10.09.2022 – Malin, Patrick und Laura

Der Samstag startete etwas anders als die Tage zuvor. Bereits früh stiegen wir in den Bus ein und fuhren etwa drei Stunden in die Stadt Shkodra im nördlichen Teil Albaniens.

Referat über Desmond Tutu
Während der langen Busfahrt hörten wir ein Referat unseres PhD-Anwärters Langton Muchenjewka über den Menschenrechts-aktivisten, Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu. Dieser setzte sich zu Lebzeiten gegen das Apartheids-Regime in Südafrika ein und verschaffte sich durch seine theologische Arbeit, u.a. als Generalsekretär des Südafrikanischen Kirchenrats (SACC), auf internationaler Ebene Gehör, wodurch nationale Veränderungen angestoßen wurden. Sein gewaltloser Aufruf zur Aussöhnung der „weißen und schwarzen Rasse“ und der Gleichwertigkeit beider Bevölkerungsgruppen sind bis heute beispielgebend und mit der Geschichte Albaniens gewissermaßen vergleichbar. Seine Ansicht, Aussöhnung ist nicht durch Rache an den Tätern, sondern nur durch Vergebung möglich, lässt sich auf den Umgang Albaniens mit dem kommunistischen Regime projizieren, obgleich er sich für ein (lautes) Aussprechen der Taten und des Leids ausspricht. In Albanien war das bisher wenig der Fall, wobei die Aufarbeitung des vergangen Leids in Form von Museen und Berichterstattung auf dem Vormarsch ist (siehe Bericht zu House of Leaves).

Die Burg Rozafa (Kalaja e Rozafës) In Shkodra angekommen, führte das erste Ausflugsziel uns zu der Burg Rozafa bzw. deren Ruinen. Obwohl das Bauwerk nicht mehr in seiner vollen Pracht besteht, ist dennoch zu spüren, dass es ein wichtiger Ort in der Geschichte Albaniens ist. Eine Sage, die wohl jede*r in Albanien kennt, hat hier ihren Ursprung. Es ist Sage von drei Brüdern, die die Burg erbauten. Jeden Morgen, wenn sie zur Baustelle kamen, fanden sie das bisher Erbaute in Trümmern vor. So ging es jeden Morgen zu, bis ihnen eine weise alte Frau erschien, die ihnen sagte, dass die ständige Zerstörung erst dann aufhören würde, wenn die Frau, die als nächste zur Burg kommt lebendig in das Mauerwerk eingemauert wird. Die drei Brüder durften keine Frau vor dieser Ankündigung warnen. Die beiden älteren Brüder warnten ihre Ehefrauen dennoch, sodass diese am nächsten Tag nicht wie sonst Essen zur Baustelle brachten. Nur der jüngste Bruder hielt sich an die Anweisung und so war es seine Frau Rozafa, die als erste Frau bei der Baustelle erschien und so wurde sie eingemauert. Sie zeigte keinen Widerstand, sondern hatte nur die Bitte, dass man ihr ein Auge, eine Brust und einen Arm frei lassen solle, damit sie ihr Kind, das sie vor Kurzem zur Welt brachte, noch sehen, nähren und streicheln kann. Dieser Wunsch wurde ihr erfüllt. An verschiedenen Stellen der Burg entspringt Wasser aus dem Kalkgestein. Dieses wird noch heute „Milch“ genannt, als Erinnerung an die Frau, die ihr Kind im Mauerwerk eingemauert gestillt hat. [1] Ein kurzer, aber bei sonnigem Wetter dennoch schweißtreibender Aufstieg führte uns hoch zu dieser sagenumwobenden Burg und wurde belohnt mit einem atemberaubendem Blick über das umliegende Land und die Stadt Shkodra. Von dort konnten wir auch bereits unser weiteres Ziel erkennen, die „Xhamia e Plumbit“.

Freizeit in Shkodras Innenstadt
Nach diesen besonderen und vielseitigen Eindrücken hatten wir uns eine Verschnaufpause in der schönen Innenstadt Shkodras verdient. Shkodra ist die historisch älteste Stadt Albaniens und gilt traditionell als das kulturelle Zentrum des Nordens. Viele hier lebende politische als auch kulturelle Persönlichkeiten waren in der Vergangenheit auch von nationaler Bedeutung. Ihnen verdankt das Land erstmalig aufgenommenen Fotografien oder bedeutsame Kunstwerke, die bis in die Gegenwart einen Einfluss auf das albanische Nationalbewusstsein nehmen.

Während einige von uns in der Moschee ihr Gebet verrichteten, kaufte ein anderer Teil der Gruppe Souvenirs oder traf sich in einem Café zum gemeinsamen Austausch. Die eindrucksvolle Altstadt wird uns sicherlich positiv in Erinnerung bleiben!

Besuch der Stephanskathedrale
Anschließend haben wir einen Spaziergang bis zu der Stephanskathedrale (albanisch Katedralja e Shën Shtjefënit) eingelegt. Die römisch-katholische Kathedrale liegt ebenfalls in der nordalbanischen Stadt Shkodra und zählt zum Sitz des Erzbistums Shkodra-Pult. Nach einem gemeinsamen Austausch haben wir im Namen unserer Gruppe ein Gastgeschenk überreichen dürfen.

Die Stephanskathedrale wird auch als Große Kirche (albanisch Kisha e Madhe) bezeichnet. Das dem heiligen Stephanus geweihte historistische Bauwerk wurde erstmalig 1865 eröffnet und durfte von uns im Anschluss sowohl von innen als auch außen betrachtet werden.

Abendessen im Illyria Shkoder
Zum Abschluss des Tages ging es hoch hinaus ins Illyria Shkoder, eines der renommiertesten Restaurants von Shkodra. Das höher gelegene Restaurant verschaffte uns einen atem-beraubenden Ausblick auf die Stadt, den Fluss Drin und die Burg Rozafa. Bei grellem Vollmondschein und Live-Musik durften viele von uns das preisgekrönte und traditionelle Fischgericht kosten, das Tave Krapi (übersetzt Karpfenauflauf) genannt wird. Die ausgelassene Stimmung nahm seinen Höhepunkt, als einige aus der Gruppe die Live-Musik als Grund zum Anlass nahmen, das Tanzbein zu schwingen.

Referat über Nelson Mandela
Nach dem reichhaltigen Abendessen mit traditionellem und preisgekrönten Fisch, ging es für uns nach einem langen Tag zurück zum Hotel. Auf der erneut langen Busfahrt hörten wir zum Abschluss noch ein weiteres Referat. Es ging um Nelson Mandela. Auch er ist einer derer, die sich ihr Leben lang für Frieden und Freiheit einsetzen. Er gilt als eine der wichtigsten Schlüsselpersonen, die sich in der Bürgerrechtsbewegung gegen des zu seiner Zeit in Südafrika herrschenden Apartheidregimes engagierten. Es war kein einfacher Weg, den er gegangen ist. Die Organisation African National Congress, mit der er sich so viel engagierte, wurde verboten. Dennoch wurden Wege gefunden, um weiter für die eigenen Werte einzustehen. Sie führten Mandela schließlich auch ins Gefängnis, in dem er eine lange Haft absaß. Erst im Jahr 1991 wird er entlassen und macht weiter. Er war daran beteiligt, dass dieses Regime fiel, und wurde zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt. Bereits ein Jahr zuvor wird er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, da er maßgeblich daran beteiligt war, freie Wahlen in Südafrika zu ermöglichen. Ihm war es wichtig einen beständigen Frieden zu schaffen, indem sowohl die Unterdrückten als auch die Unterdrücker, die selbst Gefangene des Hasses sind, frei sein können.

Sonntag, 11.09.2022 – Anna

Kruja
After a week together already, the bus ride to Kruja was comfortable and friendly. By then all of us know how to handle the stomach aches due to the hilly rides across Albania. We sat quietly and enjoyed the view for two hours. Venessa and I (Anna) had quietly talked about the Israeli-Palestinian conflict, explaining the background from a radical left Israeli point of view, that is notshared via German media. We arrived in the pastoral city of Kruja, known for its Turkish village aesthetics of local markets. Some had set for lunch in the market, enjoying food that was so fresh, healthy, delicious and the cheapest we’ve met. Others were strolling around the market, buying souvenirs and presents fortheir families made from the quality wool.

Skanderberg Museum
After an hour we gathered again as a group and started climbing the hilly road to Skanderbeg Museum. On the way up we suddenly witnessed a small ancient Teka, a Backtashi rituals temple, we have just learned of few days before. A short pause for a series of personal and group photos before we could resume to the small hike. Few moments later we arrived at the Museum. Sadly, we had only an hour to enjoy the new museum. Also building it started already at 1982, during the dictatorship last years, the inauguration of the museum updated version happened in the last decade. The museum had been beautifully summarizing the constitutive narrative of Albanian Nationality. Full with beautiful paintings, sculptures, furniture, books, maps and one big fresco describing the course of events during 15th century, one can really depict himself the strong emotion nationwide to their national hero, Gjergj Kastrioti commonly known as Skanderberg. The formative story of fighting the ottoman occupation and uniting the Princip’s for the battle.

Durres
At 17:00 o’clock we were all back in the bus, heading for our last dinner together in the riviera city of Durres. We strolled along the boardwalk, reflecting in small duals about our impressions from this week. Semiah and I (Anna) were discussing the role of prayer in our life, as a practicing Muslim and Jewish women. Semiah had an eye-opening insight about the calming meditative aspect the five prayers give for her daily routine.

I have realized there was so much wisdom in the ancient habit to pray, to express gratitude and to shift the attention fucus into the inner senses. We watched the sundown from a beautiful beach restaurant and appreciated fully our good fortune to come to Albania and experiencing it with the special group that we were.

Montag, 12.09.2022 – Faris

It was but a great opportunity to learn more about such a unique country. We have noticed several contradictions in Albania and we understood already many different aspects of life there which related not only to religion but exceeded also to cultural, economic, societal matters.

The last day of the summer school was the core of this experience, in which we had many five-star panelists from different backgrounds who had added a lot to our knowledge. The last day was, basically, the shortest. We had the opportunity to argue different topics raised by presenters whose have various interests.

The conference day began with different speeches about Albania, religion, and coexistence atmosphere there. Then, Ph.D. students from different universities had presented their own views through two separated panels.

The conference lasted for few hours. By afternoon, participants were free to do whatever they want. At this point, we agreed to discover Tirana for the last time; therefore, we went to Pizza restaurant, library, and had the opportunity to walk downtown for almost three hours.

It was unique, fruitful, and an outstanding intensive summer school. Moreover, it was well-organized. We would like to thank all Profs and doctors from our core who worked hard to let us enjoy this opportunity.

Teilnehmende Institutionen: